Waldemar
war ihr Dackel, den sie heiß und innig liebte. Waldemar büxte oft aus.
Dann hörte man Fräulein Mayer in der ganzen Gegend nach ihm rufen:
„Waldemar, mein Hundchen, komm her zum Frauchen!“ Bei einem seiner
Streifzüge war auch Waldemar Opfer eines Streichs der beiden Buben
geworden: Als er wieder einmal allein durch die Gegend spazierte,
schnappten sich Max und Sebastian den Dackel und banden ihm mehrere
leere Dosen an den Schwanz. Ein lustiger Anblick!, fanden die beiden
Buben, und welch ein herrlicher Lärm! Denn je mehr die Dosen hinter ihm
schepperten, desto lauter bellte der Hund.
Als
Fräulein Mayer ihren Waldemar entdeckte, befreite sie ihn gleich von
seiner Last und jammerte: „Bestimmt waren das diese beiden Lausebengel
von nebenan! Mein armer Waldi!“ „Wie können wir diesen Streich
wiedergutmachen?“, überlegten die Buben. „Es soll etwas sein, worüber
sich die alte Jungfer freut, aber auch der Dackel!“, sagte Sebastian.
Nach einer Weile rief Max: „Ich hab’s! Wir backen Leberwurstkekse für
Waldemar! Leberwurstkekse wird er bestimmt mögen!“
Gesagt,
getan. Sie liefen in die Küche und verkneteten zunächst Haferflocken,
Frischkäse, Leberwurst und ein Ei. Daraus formten sie walnussgroße
Kugeln, die sie im Backofen buken. Noch einen Faden durchgezogen, und
fertig war die Leberwurstkekskette. Als Fräulein Mayer mit Waldemar
Gassi ging, nutzten Max und Sebastian die Gelegenheit und drapierten die
Hundekuchen-Kette an ihrer Tür. Kaum hatten sie alles an die Türklinke
gehängt, kamen Fräulein Mayer und Waldemar zurück. Die beiden Jungen
konnten eben noch im Treppenhaus ein Stockwerk höher flüchten, als sie
schon hören konnten, wie Waldemars lautes Schnuppern in freudiges
Kläffen überging. Dann schmatzte er bald nur noch genüsslich. Von oben
beobachteten sie den glücklichen Hund mit seinem lächelnden Frauchen.
So hatten Max und Sebastian ein Leuchten in die Adventszeit gebracht.
mit freundlicher Genehmigung von