Den eigenen kleinen "Liebling" mit ins Pflegeheim zu nehmen, das ist der Wunsch fast jedes Hundebesitzers. An den Kleinen ist man gewöhnt und hat ihn auch verwöhnt. Er tröstet in der Nacht und am Tag. Vertreibt die Traurigkeit. Ist natürlich pflegeleicht, rundherum kuschelig, kleinwüchsig und ähnelt einer quirligen "Fusshupe", auf die man auch mal aus Versehen tritt. Gegen den Wunsch und dessen Verwirklichung ist natürlich nichts einzuwenden.
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Mein Hund "Martin" by petrakoczan |
Man sollte allerdings einige wichtige Punkte nicht aus den Augen lassen:
Checkliste - wichtig von Amts wegen:
- gültiger Heimtierausweis
- gültiger Impfstatus
- Haftpflichtversicherung (ist seit Anfang 2012 in Erfurt Pflicht)
- Chip (ist seit Anfang 2012 in Erfurt Pflicht)
- Meldung beim Ordnungsamt (ist seit Anfang 2012 in Erfurt Pflicht)
- gültige Steuermarke
- Adresse vom Tierarzt des Vertrauens
- Hunde"Friseur" mit Hausbesuchsdienst
- Hundekörbchen/ Hundebett
- Wassernapf
- Fressnapf
- Hundeleine / Halsband oder Hundegeschirr/ ggf. Maulkorb
- Tüten für die Hinterlassenschaften bei Gassi-Gehen
- Hundewaschzeug (Shampoo und Handtuch)
- Hundefutter und Leckerlies (muß auch öfters gekauft werden, Hund ist kein Vertilger von eigenen Essensresten und der der anderen Bewohner)
- Hundespielzeug
- Gassi-Geh-Plan ... falls Frauchen oder Herrchen mal nicht können (in der Regel 3-4 Mal pro Tag)
Es gibt aber auch direkte Therapie-Hunde. Extra zum Streicheln und Kuscheln ausgebildet...
Der eigene Vierbeiner aber ist meist auf "sein" Rudel fixiert, das jetzt gewaltig gewachsen ist - im Heim. Also, dem Tier Zeit lassen, zum Eingewöhnen. Hunde mögen nicht immer alle Menschen und schon gar nicht gleich. Fremde ungewöhnliche Gerüche umschweben ihn in der neuen Umgebung. Auch den anderen Bewohnern und dem Personal, die Möglichkeit offen lassen, den Kleinen zu mögen oder auch nicht. Demenzkranke Heimbewohner haben durchaus die Freiheit ihn - den Hund - mal zu treten... Außerdem kann das knäulige Etwas da auf dem Teppich urplötzlich zur Stolperfalle werden... geht unter in der Farbe des Fußbodens und wird so nicht wahrgenommen oder quirlt plötzlich aus der Zimmer-Tür heraus auf den Gang...
Man sollte außerdem die Hygienevorschriften in der Einrichtung einhalten. Geruchsbelästigungen können entstehen, durch den Hund selbst und das Hundefutter. Hundehaare überall (meist wochenlang vermehrt im Frühjahr und im Herbst) und Hundesabber sind die komplette Herausforderung für das gesamte Reinigungspersonal.
Eigentlich bräuchte man einen eigenen gut geschulten Heim-Tier-Stab an Mitarbeitern, der sich täglich liebevoll dem Haustier widmet, wenn Frauchen oder Herrchen diese Aufgabe nicht mehr voll wahrnehmen können ...
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