Mittwoch, 25. Februar 2015

Projekt 2015 ...

... "Auszeit 2015 und 5 Jahre Selbsthilfegruppe Demenz-Pflaster"

Wir haben es dieses Jahr endlich in Angriff genommen und ein Projekt über die AOK beantragt, das bis jetzt zu 50 % auch finanziert abgesichert ist.


In unserer SHG treffen sich Angehörige von Demenzerkrankten seit nunmehr 5 Jahren regelmäßig. 

Die Pflege und Betreuung der Erkrankten fordert von uns Angehörigen täglich 24 Stunden Kraft, Energie, Akzeptanz, Toleranz und Verständnis für die Meisterung des sehr anspruchsvollen Alltages, trotz der unaufhaltsamen irreparablen Erkrankung unseres Familienmitgliedes. Meist vergessen oder ignorieren wir die Tatsache, dass es uns selbst als Person auch noch gibt. Wir können diese schwierige Aufgabe aber nur leisten, wenn wir auch regelmäßig an uns und unsere Gesunderhaltung denken, uns regelmäßig Auszeiten vom Pflege- und Betreuungsalltag gönnen.
Wir, als SHG haben uns das Ziel gesetzt, für uns Angehörige gemeinsame Auszeiten – stundenweise oder auch tageweise - zu organisieren, dadurch nachhaltig auf Möglichkeiten hinzuweisen und uns so, neben dem Erfahrungsaustausch, psychisch und physisch gesund zu erhalten. Jeder Einzelne kann durch die Teilnahme an den Veranstaltungen entscheiden, ob die Auszeiten für ihn ansprechend sind, für die Zukunft neue Vorschläge einbringen und dementsprechend seinen eigenen Alltag gestalten. Auszeiten sind für uns wichtige Bestandteile des Pflegealltags. Wir gehen selbstverständlich davon aus, dass unsere Erkrankten während dieser Auszeit eine Betreuung durch andere Familienmitglieder oder Dienstleister erfahren.
Mit unserem Projekt können wir diese Ziele ins Visier nehmen und erreichen. Die Fortsetzung des Projektes in den darauffolgenden Jahren ist angestrebt, da sich die SHG, neben einem Stamm von Teilnehmern, immer wieder durch neue unerfahrene Interessenten regeneriert.




Ziel: Durchbrechen des Teufelskreises der Belastungen

*****************************

Literatur:
Pinquart, Martin / Sörensen, Silvia: Belastungen pflegender Angehöriger. Einflussfaktoren und Interventionsansätze" in: Bauer, P., & Otto, U. (Hg.). (2005): Mit Netzwerken professionell zusammen­ar­­be­iten: Bd. 1: Soziale Netzwerke in Lebenslauf- und Lebenslagenperspektive. Tü­bin­gen: dgvt-Verlag:
Angehörige von Menschen mit Demenz sind im Schnitt stärker von psychischen Auswirkungen der Pflege und Betreuung betroffen als Pflegende von somatisch Hilfsbedürftigen.
Die Metastudie zeigte positive Interventionen auf Belastungsempfinden von pflegenden Angehörigen Demenzerkrankter auf und staffelte sie nach ihrer Wirkkraft:
1. Mehrkomponenten-Intervention
2. Selbsthilfegruppen ohne strukturiertes Angebot
3. Verhaltenstherapie
4. klassische Entlastungsangebote der Pflege und Betreuung
Gräßel, Elmar: Subjektive Belastungen und deren Auswirkungen bei betreuenden Angehörigen eines Demenzkranken – Notwendigkeit zur Entlastung, in: Stolpe, Stiens (Hrsg.) (2009): Niedrigschwellige Betreuung von Demenzkranken. Stuttgart, Kohlhammer-Verlag, S. 42-47.
Auswirkungen einer zu hohen Belastung:
- Beschleunigung des Heimeintritts des Erkrankten
- Der Umgang mit dem Erkrankten kann problematisch werden
- psychische und physische Gesundheit des Angehörigen verschlechtert sich signifikant ggb. gleichaltrigen Nicht-Pflegenden
- Sterblichkeitsrate bei Angehörigen steigt 

*******************
Wir werden also zielgerichtet gemeinsame Aktivitäten in Angriff nehmen und uns so kleine Auszeiten gestatten. 
Den Plan finden Sie unter: Zukunftsmusik







Mit Unterstützung der AOK Plus

by petrakoczan