Montag, 20. Februar 2012

Standpunkt : Berührungsängste und Demenz

Der Angehörigenabend in der K&S Seniorenresidenz in Erfurt fand bereits am 7. Februar 2012 statt. Ich wurde einige Wochen zuvor kontaktiert und gebeten, an diesem Abend u.a. kurz unsere Selbsthilfegruppe (SHG) vorzustellen und dann speziell auf die Problematik "Berührungsängste und Demenz" aus der Sicht von Angehörigen und der SHG einzugehen.
Leider war es mir aus persönlichen krankheitsbedingten Gründen nicht möglich, eher darüber zu berichten.

K&S Seniorenresidenz - ein junges aufgeschlossenes Pflege-und Betreuungs-Team

Also...

...draußen war es eisig kalt und schon dunkel. Kurz vor 18 Uhr füllte sich die im Erdgeschoß in unmittelbarer Nähe zum Eingang befindliche Cafeteria zunehmend mit Angehörigen, Heimbewohnern, Pflegepersonal und anderen Gästen. Die Kleidung reichte an diesem Abend von elegant über leger bis hin zu angenehm und behaglich, aber vor allem kuschelig warm. Für mich erschien bei der sibirischen Kälte ein Glas Winter-Tee als ein absolut wichtiges Utensil. Der Raum wurde eigens für diesen Abend mit Stühlen in Reihe und Glied ausgestattet. Man suchte sich eine passende Reihe und nahm ungezwungen auf den bequemen hellen Sitzmöglichkeiten Platz. Es gab, zu meiner Freude, eine Leinwand für meinen Vortrag und genug freie Fläche ringsherum, um ordentlich agieren zu können.
Der freundlichen Begrüßung durch den Heimleiter, Herrn Feher, folgte gleich der erste Punkt der Tagesordnung. Es ging um "heimische" Sachen. Das unkomplizierte, offene, lockere und dennoch ernsthafte Gespräch mit den Teilnehmern ließ keine Barrieren aufkommen. Probleme wurden aufgegriffen, Lösungen angeboten, Hinweise und Möglichkeiten aufgenommen. Eine gute Atmosphäre für gemeinsames Arbeiten und Wohnen in dem noch sehr neuen Pflegeheim. Es meldete sich die Ergotherapeutin zu Wort, eine junge Frau voller guter neuer Ideen, mit viel Tatkraft und Verantwortung. Sie gab Hinweise auf Beschäftigungsmöglichkeiten für die Heimbewohner, Veranstaltungen, Gestaltung der Geburtstage der Bewohner und Feste, jeweils auf die Jahreszeit zugeschnitten, war aber auch offen für die Anliegen und Wünsche der Anwesenden. Herr Feher stellt noch die gesamte gerade anwesende "Mannschaft" des Heimes vor und mein Beitrag über die SHG und unsere Ziele folgte. Zum Thema "Berührungsängste und Demenz", war ich einige Tage zuvor noch mal tief in mich gegangen und habe versucht, alles, was ich gehört, erlebt und erfahren habe, in eine Bildschirmpresentation zu packen. Ich denke, ich konnte die Thematik gut erschließen. Die Zeit verging wie im Flug und war, wie oft, zu kurz bemessen, um ausführlich ins Gespräch zu kommen. So freute ich mich um so mehr, im Anschluß an die Veranstaltung mit einigen Bewohnern sprechen zu können und tagsdrauf einer Dame, deren Mutter Bewohnerin des Heimes ist, einige Tipps zukommen zu lassen. Es ist nicht leicht, Berührungsängste zu überwinden und Barrieren zu beseitigen...
Im Handumdrehen verwandelten viele fleißige Hände die "Kinobestuhlung" wieder in eine gemütliche Cafeteria. Einige kurze Gespäche, Handeschütteln, ein beidseitiges "Dankeschön", ein Foto (musste dann auch ganz schnell gehen, schupp und mich in die Mitte) und alles war schon vorbei.
Ein sehr angenehmer und ich hoffe informativer Abend, der sicherlich eine Fortsetzung findet.
Leider hatte ich im Eifer des Vortrages vergessen, ab und zu einen Schluck von den angebotenen Mineralwasser zu trinken, so daß ich wohl müde und zufrieden, wenn auch etwas heiser und mit kratziger Stimme im Gepäck, nach Hause marschierte...

 PS: Und... wer Interesse an dem Vortrag hat, kann sich ja bei mir melden...

Photo und Text: Petra Koczan